Für Schüler:innen - Hirn, los!

Konsumentscheide in der Vergangenheit

Menschen gehen einkaufen, um grundlegende Bedürfnisse wie etwa Essen und Trinken zu befriedigen. Konsum erfüllt jedoch nicht nur unsere Grundbedürfnisse sondern ist immer mehr auch Ausdruck des persönlichen Lebensstils, häufig wollen wir uns einfach etwas «gönnen», auch wenn wir es nicht brauchen.

Denke nun an eine Situation zurück, wo du etwas gekauft bzw. konsumiert hast, was du eigentlich nicht gebraucht und hinterher eventuell sogar bereut hast. Denk dabei auch and Onlineshopping, Games, Tickets, Reisen etc.

1. Mach dir Gedanken zu folgenden Fragen und notiere deine Antworten.
2. Tauscht euch anschliessend zu zweit zu euren Antworten aus.
3. Was genau hast du gekauft / konsumiert?  
4. Wo hast du es gekauft?  
5. Warst du allein oder waren andere Personen dabei?  
6. Wie wichtig war dir die Entscheidung für den Kauf? 
7. Gründe für Entscheid: Weshalb hast du es gekauft? 
8. Folgen des Entscheids: Weshalb hast du es bereut? 

Wie werden unsere Entscheide beeinflusst? 

Wir entscheiden uns in unterschiedlichen Situationen verschieden. Manchmal bewusst und überlegt und manchmal eher intuitiv. Für die Bearbeitung der Aufgabe findet ihr weiter unten Links zu Videos, Podcasts etc.

1. Setzt euch zu dritt oder viert zusammen und analysiert euer Beispiel anhand folgender Fragen:
2. Wie funktioniert die Beeinflussung in eurem Beispiel? Was könnte bei den Konsument:innen ausgelöst werden? (z.B. Emotionen entstehen; man vergleicht sich mit anderen…) 
3. Welche internen und externen Faktoren erkennt ihr in eurem Beispiel? 
4. Wer in eurer Gruppe hat schon mal etwas gekauft wegen xy (Werbung etc.)?
5. Sind wir uns dieser Beeinflussung immer bewusst?
6. Expert:innen-Runde: Teilt nun eure Gruppe auf und setzt euch mit Schüler:innen der anderen Gruppen zusammen. Jedes Beispiel einer Beeinflussung sollte in der neuen Gruppe vertreten sein. Jede:r Expert:in erklärt der neuen Gruppe nun, wie die Beeinflussung in ihrem Beispiel funktioniert. Diskutiert im Anschluss, wer in der Gruppe in der Vergangenheit darauf «reingefallen» ist. 

 

Gruppen:

1. Wie ist das Geschäft eingerichtet? Warum?
2. Welche Dinge findet man direkt bei der Kasse? Und auf welcher Höhe sind diese Dinge? Warum
3. Wie funktionieren Aktionen?
4. Warum stehen bei gewissen Websiten Informationen zur begrenzten, verfügbaren Menge?
5. Wie verhält es sich mit den drei unterschiedlichen Grössen bei Getränken? (Klein, Mittel, Gross)
6. Wie können Werbungen unsere Gefühle beeinflussen?
7. Warum steht auf dem Yoguhrt oft 99% fettfrei und nicht 1% Fett?
8. Was hat es mit den Informationen auf Websiten wie bspw. Kundenbewertungen, Testberichte und Bestseller auf sich?

Hier findet ihr eine Liste an Quellen, bei denen ihr euch vertiefter informieren könnt.

Videos: 

1. Einstein-Video (2016) 
2. https://www.youtube.com/watch?v=MQYhRzt_8Fs
3. https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/kassensturz/shopping-und-manipulation-dark-patterns-wie-online-shops-den-konsum-ankurbeln 
4. https://www.srf.ch/radio-srf-3/digital/games/dragon-city-und-die-tricks-der-free-to-play-industrie 
5. https://www.teacheconomy.de/unterrichtsmaterial/die-unternehmung/videopodcast-werbung-durch-influencer/

Podcasts: 

1.  Werbung: die tägliche Verführung (2008) 
2. Warum wir kaufen, was wir kaufen (2019) 

Heuristiken und Bias

In welchen Situationen entscheide ich eher rational? Wann entscheide ich eher aus dem Bauch heraus? Sogenannte Heuristiken beeinflussen das automatische Denken. Wenn diese zu Fehlurteilen führen, nennen wir dies «Bias». Es gibt eine Vielzahl an Heuristiken und Biases.

1. Setzt euch in Kleingruppen zusammen und schneidet ein Domino in Einzelteile. Eure Lehrperson wird euch das Domino aushändigen.
2. Versucht nun die verschiedenen Begriffe dem entsprechenden Beschrieb zuzuordnen. Die Begriffe tauchen übrigens alle im Spiel auf.

 

Heuristiken und Biases im Alltag

In verschiedenen Alltagssituationen z.B. in einem Laden oder beim Online-Shopping, werden Heuristiken und Biases häufig bewusst eingesetzt. Setzt euch in den gleichen Gruppen zusammen wie in Aufgabe 2.

1. Analysiert euer Beispiel aus Aufgabe 2:
   1. Wurde eine Heuristik / Biases «ausgenutzt»? Wenn ja, welche?
   2. Wenn nein, wie und welche Heuristik könnte in euren Beispielen angewandt werden?
2. Welche Folgen könnten solche Heuristiken haben fürs Budget der Konsument:innen, für die Umwelt, …?
3. Macht euch anschliessend individuell Gedanken zu folgenden Fragen und diskutiert in der Gruppe:
   1. Welches waren deine letzten 3 Konsumentscheidungen – grosse und kleine?
   2. Wie oder warum hast du dich so entschieden?
   3. Wurdest du beeinflusst?
   4. Wenn ja: wie wurdest du beeinflusst? (welche psychologischen Effekte)
   5. Welche Folgen hatten diese Konsumentscheidungen für dich, für dein Budget, dein Wohlbefinden, deine Umwelt?

 

Konsumtagebuch

1. Beobachte und dokumentiere während der kommenden Woche, welche Konsum(-entscheidungen) du getroffen hast.
2. Beobachte und notiere auch, welche psychologischen Tricks, also Biases du im Laden und/oder beim Online-Shopping antriffst.

Konsumtagebuch 2

Setzt euch zu zweit zusammen und diskutiert eure Tagebucheinträge (Hausaufgabe) anhand folgender Fragen:

1. Hast du einen Frust- oder Impulskauf getätigt in der letzten Woche?
2. Wenn ja, warum und weshalb bereust du den Kauf?
3. Was denkst du, wodurch du beeinflusst wurdest?

Werte

Persönliche Werte leiten unsere Entscheidungen und unser Verhalten. Setzt euch zu viert in Gruppen zusammen.

1. Schneidet die Werte-Kärtchen aus und verteilt diese in der Mitte gut sichtbar für alle. Die Karten erhaltet ihr von eurer Lehrperson
2. Wählt individuell 10 Kärtchen aus, die euch auf den ersten Blick wichtig erscheinen
3. Von diesen 10 Kärtchen wählt ihr nun 5 aus und diskutiert die Auswahl in der Gruppe

 Eigene Werte und Konsumverhalten

Persönliche Werte leiten unsere Entscheidungen und unser Verhalten.

1. Überlege dir, welches deine 5 wichtigsten Werte sind und notiere diese.
2. Mache dir nun Gedanken zu folgenden Fragen und schreibe deine Erkenntnisse auf:
   1. Lebst du nach deinen Werten?
   2. Wie hängen deine Werte mit deinem Konsum zusammen? Gibt es zum Beispiel Werte, die du durch deinen Konsum «ausdrücken» oder leben möchtest?
   3. Möchtest du gerne mehr nach deinen Werten leben? Wenn ja, wie könnte dir dies gelingen? Gibt es Werte, die zum Beispiel mit deinem Konsum im Widerspruch stehen?

Welcher Kauftyp bist du?

Um die Kundschaft wirkungsvoll anzusprechen, werden wir von den Werbemachenden in bestimmte Kauftypen eingeteilt. So kann eine Werbung spezifisch angepasst werden, je nachdem, wer erreicht werden soll. Für dich selbst kann es spannend und hilfreich sein, herauszufinden, in welche Kategorie zu gehörst. Natürlich ist die Einteilung sehr grob und ist vor allem eine Einschätzung.

1. Fülle den Test zum eigenen Konsumverhalten alleine aus.
2. Überlege dir anschliessend folgende Fragen und notiere die Antworten ins Tagebuch:
   1. Stimmt deine persönliche Einschätzung mit den Eigenschaften deines Konsumtyps überein?
   2. Kannst du mögliche Abweichungen oder Übereinstimmungen erklären?
3. Gibt es einen Konflikt mit deinen Werten?

Link zum Online-Test

Ich möchte in Zukunft...

Ihr habt euch nun Gedanken zur euren Wertevorstellungen gemacht. Überlege dir nun folgende Fragen und schreibe deine Antworten auf:

1. Was stört mich an meinem Konsum? was möchte ich ändern?
2. Was beeinflusst mich am stärksten?
3. Begründe deine Wahl und wie du in Zukunft damit umgehen möchtest.
4. Folgende Formulierungen können helfen:
   • Ich möchte in Zukunft öfter...
   • Ich möchte in Zukunft immer...
   • Ich möchte in Zukunft weniger...

5. Beschreibe nun, wie du die Vorsätze in konkreten Konsumsituationen umsetzen kannst!

Werde Influencer für einen bewussten Konsum!

Ob Smartphone, Schuhe oder Kleider – ständig wird uns das Gefühl vermittelt, wir müssten neue Dinge kaufen, um glücklich zu sein. Dadurch shoppen oft wir zu viel und nicht das, was wir wirklich brauchen. Dieser übermässige Konsum verursacht endlose Müllberge und kostet wertvolle Ressourcen – und die werden immer knapper.

• Bildet Kleingruppen (2-3 SuS)
• Entscheide dich für ein Thema/einen Hashtag zum Thema Konsum.
• Erstelle ein Story-Board. Die maximale Länge einer Video-Story auf Instagram oder Tiktok ist 60 Sekunden – kürzer ist immer gut. Für eine Bilder-Story auf Insta sind es nur 15 Sekunden.
• Wichtig: Was ist die Message deines Videos? Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
• Verwende für die Erstellung der Story deinen eigenen Instagram- oder Tiktok-Account* und speichere das Video danach auf deinem Handy.
• Füge deine Hashtags hinzu und bearbeite deine Story wie es dir beliebt.
• Wenn du fertig bist, sende das Video an deine Lehrperson
  In der Klasse werden die Videos gemeinsam angeschaut und besprochen.